Dispersion

Junge Wölfe verlassen in der Regel im Alter von 11 bis 22 Monaten das elterliche Rudel, um ein eigenes Territorium zu finden – ein natürlicher Prozess, der als Dispersionsverhalten bekannt ist. Während dieser Phase erkunden sie ausgiebig Gebiete, um ein eigenes Revier zu etablieren und potenzielle Partner für die Paarung zu finden. Die natürliche Drang zur Ausbreitung führt oft zu erheblichen Wanderungen, bei denen die Wölfe beträchtliche Strecken zurücklegen. Diese Reise birgt Herausforderungen, da die noch relativ unerfahrenen Tiere mit Hindernissen wie dem dichten Straßennetz konfrontiert sind, was zu einer erhöhten Sterblichkeit führt. Zudem müssen sie häufig bereits besetzte Territorien durchqueren, was zu Territorialkämpfen und zusätzlichen Risiken führen kann.

Ein bemerkenswertes Beispiel ist die Abwanderung eines männlichen Wolfs aus dem Nordhorner Rudel, der mindestens 1240 Kilometer Luftlinie bis nach Spanien zurückgelegt hat – die weiteste dokumentierte Wanderung eines Wolfs weltweit.

Das Dispersionsverhalten ist entscheidend für die Populationsdynamik und genetische Vielfalt von Wolfsbeständen, fördert die Ausbreitung der Art und zeigt die beeindruckende Anpassungsfähigkeit dieser Wildtiere an verschiedene Lebensräume und ihre Fähigkeit, beträchtliche Entfernungen zu überwinden.

Wander- und Bewegungsrouten von in Niedersachsen genetisch nachgewiesenen Wölfen

Stand: 28.02.2024
Darstellung: © Landesjägerschaft Niedersachsen e.V.
Quelle(n): Landesjägerschaft Niedersachsen e.V., Senckenberg Institut, NLWKN, ausländische Behörden

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